
Bildnachweise: © Nigel Parry (Midori) | © Christian Jungwirth (Marie Jacquot)
Eröffnungskonzert mit dem Deutschen Symphonie-Orchester Berlin
Samstag, 21. Juni 2025
Beginn: 19 Uhr
Ort: Festsaal, Ingolstadt
Karten: 60 / 50 / 40 / 30 Euro / „Abo“-Ticket mit Nacht-Konzert erhältlich
Um 18:30 Uhr findet im Mittelfoyer des Stadttheaters eine Konzerteinführung mit Annekatrin Hentschel (BR-Klassik) statt.
Künstlerinnen/Künstler
Deutsches Symphonie-Orchester Berlin
Midori, Violine
Marie Jacquot, Leitung
Programm
A. Dvořák: Violinkonzert a-Moll op. 53
A. Beach: Gaelic Symphony e-Moll op. 32
Schon als Teenagerin sorgte Midori für legendäre Konzertauftritte, die heute noch auf der Videoplattform YouTube zu bewundern sind. Zum Beispiel bei ihrem sensationellen Tanglewood-Debüt, nach dem Leonard Bernstein vor ihr auf die Knie fiel. Als der damals 14-Jährigen die E-Saite riss, griff sie sich blitzschnell das Instrument des Konzertmeisters und spielte ohne einen einzigen Ton zu verpassen weiter. Doch damit nicht genug: Als zwei Minuten später aufgrund der großen Hitze und hohen Luftfeuchtigkeit auch auf der Geige des Konzertmeisters eine Saite riss, nahm sich Midori scheinbar ungerührt ein weiteres Orchesterinstrument, ohne ihren Vortrag unterbrechen zu müssen. Seit rund 40 Jahren gastiert die japanische Stargeigerin und Gründerin diverser gemeinnütziger Organisationen als visionäre Künstlerin auf den internationalen Konzertpodien.
Im Festsaal Ingolstadt wird sie vom Deutschen Symphonie-Orchester Berlin begleitet. Auf dem Programm: Antonin Dvořáks brillantes Violinkonzert a-Moll op. 53, das mit seinen eingängigen Themen an die zur gleichen Zeit entstandenen folkloristischen Tänze, Suiten und Rhapsodien des tschechischen Meisterkomponisten erinnert. Die musikalische Leitung übernimmt Marie Jacquot, die sich nach erfolgreichen Debüts bei hochkarätigen Orchestern und vielen Repertoire-Neuentdeckungen in die vorderste Reihe junger Dirigenten gespielt hat – mit ausdrucksstarker Dynamik und einem fein modellierten Klang, der in Detailreichtum und Prägnanz vom ersten Takt an fesselt. Neuentdeckung an diesem Abend: die Gaelic Symphony von Amy Beach, der ersten amerikanischen Frau, die mit Erfolg groß angelegte Orchesterwerke komponierte und dennoch in der damaligen Männerdomäne gegen unzählige Widerstände anzukämpfen hatte – allen voran gegen ihre Mutter, die ihr eine Pianistinnen-Karriere verbot. Ihre Gaelic Symphony hatte am 30. Oktober 1896 in Boston ihre gefeierte Premiere. Sie basiert auf irischen Volksliedern, die Beach – anders als Dvořák, dessen »heimische Folklore« meist aus eigener Feder stammt – einer zeitgenössischen Sammlung entnahm, um sie in eigenen, dem Geist des Originals treu bleibenden Varianten zu verarbeiten. Musik, bei der im Kopf wie von selbst die schönsten Bilder von zerklüfteten Steilklippen, ruhigen Buchten und grünen Wiesen in sanfter Hügellandschaft entstehen.