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„Ich will die Beste sein“

Lia Block tritt in die Fußstapfen ihres Vaters und spricht im Interview von ihrer Begeisterung für den Motorsport. Im italienischen Sanremo trifft die erfolgreiche Rennfahrerin auf Ikonen aus vergangenen Zeiten des Rallyesports sowie auf die Technologien einer möglichen Zukunft im Motorsport: den Audi S1 e-tron quattro Hoonitron.

Text: Nadia Riaz-Ahmed – Foto: Mathieu Bonnevie – Film: REBEL Media GmbH
Lesezeit: 4 min

Nahaufnahme von Lia Block, die einen Rennhelm trägt.

Das Wetter in den Bergen um Sanremo mag im Oktober 1981 ähnlich gewesen sein, als der französischen Rallyefahrerin Michèle Mouton mit dem Audi quattro als erster Frau der Gesamtsieg bei einem Rallye-Weltmeisterschaftslauf gelang. Eine Revolution – damals und in den Augen von Lia Block, die zu dem Zeitpunkt noch nicht einmal geboren war. Umso mehr freut sie sich, dass sie gemeinsam mit ihrem Idol Mouton und im Audi S1 Hoonitron die historischen Kurven und Anstiege der italienischen Seealpen erleben darf – einem Fahrzeug, das die Zukunft des Rennsports prägen könnte.
Und während das charakteristische Dröhnen des historischen Audi quattro und das futuristische Surren des Audi S1 Hoonitron verklingen, spricht Lia Block darüber, wie wichtig eine elektrische Zukunft im Motorsport ist und wie der Erfolg von Michèle Mouton sie persönlich geprägt und inspiriert hat.

Lia, was hast du gedacht, als du zum ersten Mal vom Audi S1 e-tron quattro Hoonitron gehört hast?
Als mein Vater mir vom Audi S1 Hoonitron erzählte, war ich ziemlich überrascht und ein bisschen verwirrt, denn er hatte bis zu dem Zeitpunkt noch nie mit Elektrofahrzeugen gearbeitet. Und doch hat es mir die Augen geöffnet! Wieso sollte gerade mein Vater ein elektrisches Drift-Auto bauen wollen? Ich habe dann aber schnell erkannt, dass dieses Fahrzeug und das Projekt an sich etwas ganz Besonderes waren. Das Auto selbst zu fahren war schon echt cool.


Der Name Lia Block erscheint an der Seite des Audi S1 Hoonitron.
Portrait von Lia Block.

Die Elektrifizierung könnte einen echten Performance-Sprung bedeuten

Lia Block

Der Audi S1 Hoonitron fährt an der historischen Sanremo Strecke.

Was hat dich beeindruckt?
Naja, am Anfang war es schon ein wenig beängstigend, weil es so anders war als alles, was ich je zuvor gefahren bin. Aber ich wusste einfach, dass es mir viel Spaß machen würde, dieses futuristische Auto auf eine solch geschichtsträchtige Straße zu bringen, die so bedeutend für den Rallyesport war. Es gibt so viele enge, anspruchsvolle Kurven, und da durchzufahren und auf den Geraden zu beschleunigen, ist ein wirklich großes Fahrerlebnis. Die Elektrifizierung ermöglicht ein maximales Drehmoment und höchste Performance vom Start weg, und dabei berührt man das Pedal kaum. Und das wiederum macht es einfacher, das Auto zu drehen und die Performance auszunutzen, um zum Beispiel Donuts zu machen.


Sind denn diese einzigartigen Momente des Rennsports die treibende Kraft hinter deiner Leidenschaft für den Motorsport?
Ich bin mit dem Motorsport eng verbunden, vor allem, weil ich damit aufgewachsen bin und mein Vater an Rallyes und Rallyecross-Veranstaltungen teilgenommen hat. Es war immer ein fester Bestandteil meines Lebens, und den Motorsport zum Beruf zu machen war eine der besten Entscheidungen, die ich je getroffen habe. Es macht mich einfach unglaublich glücklich, Autos zu fahren und Rennen zu bestreiten.


Wo wir gerade über deine noch junge Karriere sprechen: Inwieweit hat Michèle Mouton deine Denkweise und Einstellung zum Motorsport geprägt?
Als ich mich intensiver mit dem Rallyesport befasst habe, wurde ihr Einfluss auf mich immer größer. Michèle Moutons Geschichte hat mich fasziniert, denn es gibt viele Gemeinsamkeiten zwischen uns. Insbesondere, weil wir beide so jung angefangen haben. Sie hat sich nie als Frau im Motorsport gesehen, sondern als Konkurrenz zu den übrigen Teilnehmenden. Und ich erkenne mich in ihr wieder. Mein Ziel ist es nicht, die beste Frau in meinem Motorsportbereich zu sein. Ich will die Beste sein.


Michèle Mouton und Lia Block.
The Audi S1 Hoonitron.

Was schätzt du besonders am Motorsport, etwas, das anderen vielleicht gar nicht bekannt ist?
Oh, diese innere Ruhe während des Rennens. Ich konzentriere mich dann in erster Linie auf die Ansagen meiner Beifahrerin und auf die Straße vor mir. Ich blende dann alles aus, was mich ablenken könnte, und konzentriere mich voll und ganz aufs Fahren. Nur wenn ich hochkonzentriert bin, kann ich Höchstleistungen erbringen. Wir nennen diesen Zustand höchster Konzentration den „White Space“, wenn wir so in unserer eigenen Welt sind, dass alles andere um uns herum nicht mehr wichtig zu sein scheint.


Wie stellst du dir die Zukunft des Motorsports vor, insbesondere im Hinblick auf die technologischen Fortschritte bei Elektrofahrzeugen und eine mögliche Auswirkung auf den Rallyesport?
Die Zukunft des Motorsports ist wirklich faszinierend. Vor allem, wenn man bedenkt, wie weit er sich schon entwickelt hat, insbesondere durch Pioniere wie Audi, die den Allradantrieb quattro auf die Straße gebracht haben. Ich bin gespannt, was als Nächstes kommt, wenn mehr und mehr Unternehmen neue Technologien erforschen, und wie sich das auf den Rennsport auswirken wird. Und auf uns, die wir ja hinter dem Steuer sitzen. Ähnlich wie die Einführung der Allradtechnologie, könnte die Elektrifizierung einen echten Performance-Sprung im Rallyesport bedeuten. Auch wenn es noch Herausforderungen zu bewältigen gibt, wie etwa die erforderliche Reichweite, glaube ich, dass die Elektrifizierung von Rallyeautos eines Tages die Art und Weise, wie wir fahren und uns im Motorsport messen, revolutionieren wird.


"Jahre des Progress"