Worin bestand die Herausforderung beim Audi A6 Avant e-tron?
Wolf Seebers: Die Herausforderung lag in der Bauhöhe der Batterie. Ein Fahrzeug wird dadurch automatisch höher, als es ein vergleichbares Verbrennermodell wäre. Das verändert grundsätzlich die Proportionen.
Sascha Heyde: Proportionen sind für uns das Allerwichtigste. Wir wollten klassische, schöne Proportionen ins E-Segment übertragen. Die PPE, die neue Premium Platform Electric, auf der er basiert, eröffnet uns im Design neue Möglichkeiten – zum Beispiel beim Radstand. Der ist bei den Audi A6 e-tron Modellen betont lang. So konnten wir knackige, kurze Front- und Hecküberhänge erreichen.
Wolf Seebers: Für einen dynamischen Auftritt ist uns zudem eine möglichst flache und signifikante Seitenlinie wichtig. Dafür haben wir unter anderem den Einleger im Schwellerbereich formal weiterentwickelt.
Der Einleger ist grundsätzlich ein Symbol der vollelektrischen Modelle von Audi.
Sascha Heyde: Ja, der Einleger ist ein Identitätsmerkmal unserer elektrischen Modelle. Wir sehen ihn beim Audi Q6 e-tron, dem Hochboden-Bruder des Audi A6 e-tron, aber auch beim neuen Audi e-tron GT. Wir heben damit bewusst den Bereich hervor, in dem das Herz unserer E-Modelle schlägt, die Batterie.
Man betont ein Element, das einem aus gestalterischer Sicht eher Kopfzerbrechen bereitet?
Wolf Seebers: Darin steckt kein Widerspruch. Beim Audi A6 e-tron ging es uns um jeden Millimeter Fahrzeughöhe – objektiv messbare wie optische, also subjektiv wahrgenommene Höhe. Der neu gestaltete Einleger wirkt jetzt noch stärker wie ein horizontaler „Cut“ und segmentiert die Seitenansicht. Das verleiht Leichtigkeit und baut optisch Höhe ab.
Sascha Heyde: Er unterteilt das sichtbare Volumen, wodurch die Kabine wesentlich flacher auf der Batterie sitzt, und verleiht eine gewisse Spannung und Dynamik. Zudem zieht sich der Einleger bis zum Heck durch. Das streckt das Fahrzeug noch mal zusätzlich und erzeugt die markante Silhouette.