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Nahtloses Ökosystem zum Laden | Audi Deutschland

Nahtloses Ökosystem zum Laden

Eine gute Ladeinfrastruktur und die Vernetzung des Fahrzeugs sind essenziell für die Elektromobilität. Giovanni Palazzo, Leiter des Geschäftsfelds Laden und Energie der Volkswagen Group, schildert seine Zukunftspläne für intelligente Energielösungen – und wie Audi Kund_innen davon profitieren.

Text: Bernd Zerelles – Foto: Elli, AUDI AG Lesezeit: 4 min

Audi charging Karte

Giovanni, du verantwortest seit dem 1. Juli das globale Lade- und Energiegeschäft des Volkswagen Konzerns, zu dem auch die Marke Elli gehört. Was bedeutet Lade- und Energiegeschäft konkret?
Es bedeutet, dass wir Ladelösungen entwickeln, um die Weiterentwicklung der Elektromobilität voranzutreiben und damit unseren Beitrag zur Dekarbonisierung der Gesellschaft leisten wollen. Konkret bündeln wir bei Elli für den Volkswagen Konzern alle Produkte, Softwarelösungen und Dienstleistungen rund um das elektrische Laden von E-Autos – egal ob zu Hause, unterwegs oder am Arbeitsplatz. Wir sorgen dafür, dass Laden einfacher und bequemer wird als Tanken.
Mit Blick auf die nächsten Jahre sind dem Volkswagen Konzern dabei zwei Ziele wesentlich: das öffentliche Schnellladenetz weltweit auszubauen und das Laden von Fahrzeugen in ein Energieökosystem zu integrieren. In diesem Rahmen sind wir in Nordamerika mit der Marke EA (Electrify America), in China mit CAMS (Charging As Mobility Service) und in Europa mit Elli sehr gut positioniert.

Automobilhersteller, die Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor bauen, sind bisher nicht auf die Idee gekommen, ein Tankstellennetz zu betreiben. Warum ist das bei der Elektromobilität jetzt anders, warum werden Automobilkonzerne auch Stromanbieter?
Das ist die Attraktivität der Elektromobilität: Die Vernetzung der Komponenten Auto, Ladesäule, Software und Services ist viel höher als beim Verbrennungsfahrzeug. Das gibt uns die Chance, Konzepte neu zu denken, innovativ und agil zu sein. Audi elektrifiziert seine Modellpalette, und Elli bietet dazu passend Produkte und Dienstleistungen für intelligente Energielösungen. Das ist eine einzigartige Veränderung, ein echter Wandel im System.
Wir sind in der Lage, verschiedene technische Standards und Geschäftsmodelle zu unterstützen, die die Marken des Volkswagen Konzerns ihren Kund_innen jetzt schon anbieten und zukünftig anbieten wollen. Die Elektromobilität muss einen deutlichen Schub bekommen, und Elli kann dabei einen wesentlichen Beitrag leisten.

Die Vernetzung von Auto, Ladesäule, Software und Services ist die Attraktivität der Elektromobilität.

Giovanni Palazzo

Portrait Foto von Giovanni Palazzo.

Die Marke Elli der Volkswagen Group ist der größte Mobility Service Provider Europas. Du kündigst „eine neue strategische Ausrichtung, neue Geschäftsmodelle und eine engere Zusammenarbeit innerhalb des Bereichs sowie mit den Marken des Volkswagen Konzerns“ an. Was bedeutet das für Audi?
Bevor ich im Juli meinen neuen Posten antrat, verbrachte ich fünf Jahre in den Vereinigten Staaten. Dort hatte ich das Vergnügen, einen Audi e-tron zu fahren und damit die Möglichkeit, Bedürfnisse der Audi Kund_innen beim Laden des E-Fahrzeugs noch besser zu verstehen. Genau darum geht es: Ein tiefes Verständnis der Marken, der Produkte, der Ansprüche, der Kund_innen führt zu besseren Produkten.
Wir sehen uns als verlässlichen und starken Partner bei Schlüsselprojekten von Audi, als internen Ermöglicher, der die Ideen der Audi Entwicklung mit der passenden Energieversorgung unterstützt. Dabei realisieren wir zielorientierte Ladelösungen für Audi, wie zum Beispiel Smart Charging für die neue Audi Wallbox. Und wir diskutieren mit dem Audi Team intelligente Ladedienste, die einen großen Wert für die Kund_innen vor Ort darstellen werden. Schon jetzt können Audi Kund_innen in der myAudi App die besten Ladepunkte für sich filtern, um sicherzustellen, dass sie das Ladeerlebnis bekommen, das sie für sich suchen, also zum Beispiel zentrale Standorte und hohe Ladegeschwindigkeit.


In einer Pressemitteilung heißt es, einer deiner Schwerpunkte ist der Ausbau des Schnellladenetzes des Volkswagen Konzerns. Was ist die Intention dabei? Die Volkswagen Group ist schon am Schnellladenetz-Anbieter IONITY beteiligt. Auch Audi betreibt bereits Audi charging hubs.
Ich bin ein großer Fan der Audi charging hubs. Sie bieten fantastische Ladeerfahrungen an tollen Orten. Das ist absolut der richtige Weg. Insgesamt hat der Volkswagen Konzern das klare Ziel, bis zum Jahr 2025 weltweit rund 43.000 High-Power-Charger zu betreiben. Bereits heute ist knapp die Hälfte installiert.
Besonders EA in Nordamerika und CAMS in China sind hier Vorreiter. In Europa bauen wir unser Schnellladenetz gemeinsam mit Partnern aus. Die Fokussierung liegt dabei auf Ländern, in denen es Bedarf gibt, um flächendeckend gute Services anzubieten. Allein in Europa haben Audi Kund_innen über Elli jetzt Zugang zu insgesamt 580.000 Ladepunkten. Das ist ein Zuwachs von über 55 Prozent im Vergleich zum letzten Jahr, Tendenz steigend.

Volkswagen will in ausgemusterten Akkus aus Elektrofahrzeugen Strom für den Börsenhandel an der Strombörse zwischenspeichern. Audi geht einen anderen Weg und nutzt seit Ende 2021 Lithium-Ionen-Akkus aus Erprobungsfahrzeugen als Speicher in den Audi charging hub Schnellladestationen. Welche Lösung ist zukunftsweisend für die Verwendung von Second-Life-Akkus?
Jeder Second Life Use Case ist zukunftsweisend. Wir glauben an neue Energy Use Cases und wollen hier beide das Gleiche: Ressourcen sinnvoll nutzen, Stromnetze stabilisieren, die Dekarbonisierung der Gesellschaft.
Der Handelsstart von Elli an der größten europäischen Strombörse EPEX SPOT ist Teil der Energiestrategie, die wir bei Elli verfolgen. Zum einen können wir so einen entscheidenden Beitrag zur Erhöhung der Stromkapazität, zum Zugang zu erneuerbaren Energien und zur Stabilisierung des Strompreises in Deutschland leisten. Das gibt uns die Möglichkeit, etwas Solides und sehr Konkretes für die Gesellschaft und für die Entwicklung des Energiemanagements in Deutschland und Europa zu schaffen. Auf der anderen Seite ist das natürlich auch ein sehr interessantes Geschäftsmodell für uns. Übrigens sind wir mit der Volkswagen Group das erste Automobilunternehmen, das an der EPEX SPOT mit deutschem Strom handelt.

Neben dem Ausbau des Schnellladenetzes möchtest du den zweiten Schwerpunkt deiner Arbeit beim Aufbau einer eigenen Smart-Energy-Plattform setzen. Was heißt das?
Elli wandelt sich von einem Anbieter für Ladelösungen zu einem Anbieter von Smart Energy Solutions. Dabei vernetzen wir das gesamte elektrische Ökosystem aus Elektroautos, Wallboxen, Stromnetz, Solaranlagen, Speichern. Unser Ziel ist, der größte Anbieter holistischer Energielösungen in Europa zu sein.
Die Energiewende geht einher mit großen zeitlichen Schwankungen in der Nutzung von erneuerbaren Energien. Deshalb werden Fahrzeugbatterien von Elektroautos als Zwischenspeicher wichtig. Sie können als eine Art „Powerbank“ dienen. Wir wollen es möglich machen, dass Audi Kund_innen in Zukunft die Batterie ihres Autos nutzen, um das eigene Energiesystem zu Hause zu unterstützen.

Wir leisten etwas sehr Konkretes für die Entwicklung des Energiemanagements in Deutschland und Europa.

Giovanni Palazzo

Portrait Foto von Giovanni Palazzo.
Foto von Giovanni Palazzo
 
Hintere Ansicht eines Audi e-tron GT quattro.

Aufregend elektrisch

Audi baut seine Flotte an Elektrofahrzeugen aus und wird ab 2026 ausschließlich vollelektrische Modelle entwickeln. Schon heute bietet die Marke eine elektrifizierte Vielfalt: vom familientauglichen Q-Modell bis hin zum Gran Turismo Audi e-tron GT quattro. Entdecken Sie das Potenzial und die unverwechselbare Audi Design-DNA des vollelektrischen Sportwagens – für den Alltag und die Grand Tour –, und gestalten Sie Ihre ganz persönliche Konfiguration.

Audi e-tron GT quattro: Stromverbrauch (kombiniert*) in kWh/100 km: 21,6–19,6CO₂-Emissionen (kombiniert*) in g/km: 0 Angaben zu den Kraftstoff-/Stromverbräuchen und CO₂-Emissionen bei Spannbreiten in Abhängigkeit von der gewählten Ausstattung des Fahrzeugs. Für das Fahrzeug liegen nur Verbrauchs- und Emissionswerte nach WLTP und nicht nach NEFZ vor.