Herr Ekström, was sind Ihre frühesten Erinnerungen an Rallyes und Audi?
Mattias Ekström: Das sind die 1980er Jahre, Stig Blomqvist in einem Rallyefahrzeug von Audi. Ich war damals sechs oder sieben, und Stig war in Schweden ein Superstar. Seine Art Rennen anzugehen hat mich tief beeindruckt. Die unglaubliche Begeisterungsfähigkeit all der Rallyeteams hat in mir letztlich den Wunsch geweckt, selbst Rennfahrer zu werden. Ich habe großen Respekt vor den Menschen in dieser besonderen Welt.
Mit seinen Innovationen hat Audi den Motorsport geprägt und verändert. Und auch im Rallyesport hat Audi Zeichen gesetzt. Was ist Ihnen in Erinnerung geblieben?
Bevor Audi in den 1980er Jahren den quattro einführte, wurde der Allradantrieb im Motorsport nicht richtig ernst genommen. Aber in Kombination mit dem Fünfzylinder und mit diesem Look war das Auto eine echte Revolution. Ich bin mir ziemlich sicher, dass der quattro nicht diese Akzeptanz und diesen Erfolg gehabt hätte, wenn Audi damals nicht mit einem quattro an Rallyes teilgenommen hätte. Dieser Wille, immer einen Schritt voraus zu sein, ist wahrscheinlich eine der größten Stärken von Audi. Der Wille, Grenzen zu verschieben und zu sagen: OK, lasst uns unbekanntes Terrain erkunden. So wie jetzt bei der Dakar.
Was ist das Besondere an einer Rallye im Vergleich zu anderen Motorsportarten?
Kein anderer Motorsport ist so einzigartig und so extrem wie eine Rallye. Und kein Wettbewerb ist so schwer. Die Straßen etwa – sofern es überhaupt welche gibt – sind häufig so schmal, dass im wahrsten Sinne des Wortes kein Platz für Fehler bleibt. Der Untergrund und die Bedingungen können sich schlagartig ändern. Außerdem muss man sehr große Entfernungen zurücklegen, und das Equipment muss den Anforderungen über einen langen Zeitraum hinweg standhalten. Gleiches gilt natürlich auch für das Team. Motorsport ist immer Teamsache. Vor allem muss man sich voll und ganz auf seine Co-Pilotin oder seinen Co-Piloten verlassen können. Man muss eine fast schon symbiotische Gemeinschaft bilden.
Sie haben Emil Bergkvist an Ihrer Seite. Warum gerade er?
Emil ist selbst zehn Jahre lang Rallyes gefahren und war sogar Rallye-Weltmeister der Junior_innen. Er weiß also genau, was es heißt, ein Rallyefahrzeug zu steuern. Emil steht bei meinem Motorsportteam EKS unter Vertrag und hat hervorragende Leistungen gezeigt. Deshalb habe ich ihn gefragt, ob er mein Beifahrer sein möchte. Er ist jung, motiviert und erfolgshungrig. Das sind wichtige Voraussetzungen, wenn man ein gutes Ergebnis bei der Rallye Dakar erzielen will.