Die Troy Mullins, die heute für Golf-Events
durch die Welt reist, den Spitznamen „Trojan Goddess“ trägt und rund 250.000
Follower über alle Social-Media-Kanäle hinweg hat, war bis vor wenigen Jahren
noch eine ganz andere. Sie empfand die Konventionen ihres Sports oft als
erdrückend, berichtet sie. Mullins, häufig die einzige schwarze Frau auf dem
Golfplatz, wirke zu athletisch, kleide sich zu bunt, lenke die anderen Spieler
zu sehr ab – Bemerkungen, die ihr nahegegangen sind. Sie versuchte ihre
Persönlichkeit zu verbergen und sich anzupassen – sie tauschte ihren bunten
Rock gegen eine schwarze Hose, „bis ich realisiert habe, dass ich Zeit damit
verschwendet habe, etwas zu sein, was ich nicht bin. Und Fakt ist, dass es
unzählige Frauen wie mich gibt, die auch gern Golf spielen möchten. Ich sollte
sie repräsentieren. Ich finde, ich sollte die Norm sein, nicht die Ausnahme“,
sagt sie.
Sich ständig weiterentwickeln, lernen und
verbessern – genau das gefällt der 36-Jährigen am meisten am Golfsport. „Ich
liebe Herausforderungen“, sagt sie. Sie sei geradezu besessen davon, die
Golfdisziplinen immer besser zu meistern. „Auf jedem Niveau gibt es immer
etwas, woran man arbeiten kann, wenn man einen Schläger in die Hand nimmt.
Angesichts der sich ständig ändernden Bedingungen gehe ich jeden Tag mit einem
offenen Geist an das Spiel heran, als wäre ich eine Anfängerin.“ Es sind dieser
Ehrgeiz, das ständige Streben nach Fortschritt und die hochgesteckten Ziele,
die sie jeden Tag antreiben. Und Mullins weiß, wohin sie will: in die LPGA
Tour, die größte Golf-Turnierserie, diese gewinnen, und dann einen Platz in der
Hall of Fame. „Um erfolgreich zu sein, brauchst du Attitüde“, sagt sie. „ Du
musst an dich selbst glauben und alles dafür tun, deine Träume und Ziele zu
erreichen.“
Die Golfszene, hofft sie, wird künftig
immer diverser werden. Mit einer ganz anderen Leidenschaft neben dem Golf
möchte sie selbst für Veränderung sorgen: Mode. „Ich möchte in Zukunft eine
Modelinie für Frauen designen, die für alle Körpertypen geeignet ist“, sagt
sie. „Feminin, bunt, anders.“