Machen Sie es sich selbst dabei auch manchmal zu schwer?
Mich
treibt eine große Neugier um. Ich will verstehen, wie die Welt
funktioniert. Wenn ich etwas nicht verstehe, frage ich nach. Ich stelle
immer die Frage nach dem Hauptziel eines Produkts oder Prozesses. Und
wenn es Potenzial für Optimierung gibt, mit welchen Technologien lassen
sich diese erreichen? Wenn es die passende Technologie nicht gibt, wie
können wir sie entwickeln? Krempelt man die Dinge derart um, hat man
erst einmal sehr viele Aufgaben zu lösen. Aber danach wird es richtig
spannend. Und genau da möchte ich immer hin. Denn das Leitmotiv für mein
Leben lautet: Die Zukunft ist jetzt.
Wie sehen Sie die Zukunft der Mobilität?
Im
Jahr 2007 dachte ich noch nicht, dass alles elektrisch werden würde.
Als ich 2012 zu Audi kam, zeichnete sich dieser Weg schon klar ab. Es
gab Hybridfahrzeuge und die Qualität der Batterien hatte sich bereits
verbessert. Man hatte eine Vorstellung davon, wie sich die Technologie
entwickeln würde – und die Gründung der Formel E sowie unsere
Überzeugungsarbeit waren von Erfolg gekrönt. Die Entwicklung disruptiver
Technologien schreitet rasant voran – so war es mit den Mobiltelefonen,
dem Internet und auch dem Fernsehen. Noch sind nicht alle
Herausforderungen der Elektromobilität gelöst. Auch, weil wir mit der
Formel E gezeigt haben, dass Elektromobilität sexy ist, hat das Thema
aber Aufmerksamkeit bekommen.
Ist die Elektromobilität noch aufzuhalten?
Nein.
Die Zukunft ist da, und sie sieht gut aus. Daran gibt es keinen
Zweifel. Elektromobilität ist keine Frage des Geschmacks. Sie ist
schlicht und ergreifend die beste Lösung. Man muss sich nur mit der
Physik dahinter befassen: Der Elektromotor hat einen viel höheren
Wirkungsgrad als der Verbrennungsmotor. Es steht außer Frage: Die
Zukunft ist elektrisch – und das gilt für alles. Okay, vielleicht nicht
für Raketen, weil sie nach einem anderen Prinzip funktionieren. Aber
selbst Flugzeuge werden irgendwann elektrisch sein.