
Bildnachweis: © Christoffer Hastbacka
Crossing over the Atlantic: Von Britten bis Nirvana
Hinweis zum Abendprogramm
Samstag, 19. Juli 2025
Beginn: 20 Uhr
Ort: museum mobile im Audi Forum Ingolstadt
Karten: 30 Euro / freie Platzwahl
Um 19:30 Uhr findet im museum mobile eine Konzerteinführung mit Annekatrin Hentschel (BR-Klassik) statt.
Künstlerinnen/Künstler
O / Modernt Kammerorchester
Hugo Ticciati, Leitung
Programm
Werke von Britten, Radiohead, Nirvana, Glass u.a.
Unmodern? Oder auf Schwedisch: omodernt? Wohl kaum! Denn moderner als von den jungen Mitgliedern des Stockholmer O/Modernt Kammerorchesters lassen sich Konzerterlebnisse kaum planen und präsentieren. Selten erlebt man Musizierende, die ihr Publikum derart temperamentvoll und mitreißend vom ersten bis zum letzten Takt zu fesseln wissen. Dass sich die „wilden Schweden“ (Der Tagesspiegel) selbst als „unmodern“ bezeichnen, ist natürlich ironisch gemeint und steht für ihre Offenheit gegenüber sämtlichen musikalischen Stilrichtungen − für den atemberaubenden Brückenschlag zwischen Barock, Klassik, Avantgarde, Minimal, Pop, Rock, Grunge, Metal und Punk. Das Ergebnis: eine zeitlose Verbindung von Alt und Neu, bei der die überraschenden musikalisch-temporalen Sprünge mit äußerst raffiniert eingeleiteten Wechseln von Tempo, Rhythmik und Dynamik zelebriert werden. Gründer von O/Modernt ist der britische Geiger und Dirigent Hugo Ticciati, der mit fesselnder Kreativität und außergewöhnlichem technischen Können international als einer der ganz großen Nachwuchskünstler seines Fachs gefeiert wird – mit der „seltenen Fähigkeit, ein tiefes Verständnis der Musik zu vermitteln und ihre spirituelle Absicht zu beleuchten“ (Arvo Pärt).
Im Audi museum mobile gastieren das O/Modernt Kammerorchester und Hugo Ticciati mit ihrem neuesten Konzertprojekt Crossing over the Atlantic, bei dem Musik von Benjamin Britten auf Hits von Radiohead, Sting und Pink Floyd trifft. Roter Faden in diesem ersten Konzertteil ist der bekannte Variationszyklus op. 10, mit dem Britten 1937 seinem Lehrer Frank Bridge ein musikalisches Denkmal setzte: ein Kaleidoskop verschiedenster Genre- und Charakterstücke, die zusammen eine abwechslungsreiche Klangreise quer durch ganz Europa ergeben. Bei der sich anschließenden musikalischen Überquerung des Atlantiks verbindet sich die Minimal Music des US-Amerikaners Philip Glass, die mit ihrem scheinbar immer wiederkehrenden Pulsieren tranceartige Erlebnisse schafft, mit der melancholischen Ekstase der Kultband Nirvana – nicht ohne einen Blick zum britischen Barockkomponisten Henry Purcell zurückzuwerfen, auf dessen Schaffen sich Britten in seinen eigenen Werken immer wieder bezogen hat.